Interview mit MOMazing - Das Mama Yoga Love Mag
Wir haben ein Interview mit der lieben Kathrin von MOMazing gemacht. Ihr wolltet schon immer mal mehr über Prä- und Postnatal Yoga wissen? Dann viel Spaß beim Lesen!
Als Yoga-Trainerin leitest du auch Kurse für Prä- und Postnatal Yoga. Was ist das Besondere am Schwangerschaftsyoga und wie genau können sich werdende Mamas damit auf die anstehende Geburt vorbereiten?
Schwangerschaftsyoga zu unterrichten ist eine Herzensangelegenheit für mich, weil mich Asanas, Pranayama und Meditation zuverlässig und effektiv durch alle Ups and Downs meiner zwei Schwangerschaften begleitet haben. Beim Pränatal-Yoga geht es darum, vom Denken ins Fühlen zu kommen und sich mit der kleinen Seele in einem, seiner Intuition und seinem Atem zu verbinden. Außerdem geht es mit kräftigenden Übungen darum, den Körper zu stärken, Verspannungen zu lösen und sich so körperlich und mental auf die Geburt, das große Loslassen vorzubereiten. Dem Baby und sich schon in der Schwangerschaft Raum zu schenken und zu verinnerlichen, bei seinem Atem zu bleiben - komme, was da wolle - ist wertvolles Rüstzeug für die Geburt.
Und zum Thema Rückbildung: Warum ist Bewegung, insbesondere Yoga, gerade für frischgebackene Mütter so wichtig?
Als frischgebackene Mama prasselt unglaublich viel auf einen ein: Die Hormone fahren Achterbahn, die Bedürfnisse eines kleinen Menschleins wollen buchstäblich gestillt werden und der Körper fühlt sich ganz anders an, als vor der Schwangerschaft. Beim Postnatal-Yoga geht es einmal um knallharte Basisarbeit, sprich die Stärkung des Beckenbodens. Es geht darum, wieder in seinem Körper und seiner Mitte anzukommen. Aber es geht auch darum, sich um sich selbst zu kümmern, sich selbst eine gute Mutter zu sein. Eine Aufgabe, die einen den Rest des Lebens begleitet...
Hat Yoga für dich einen anderen Stellenwert seit du Mama bist?
Oh ja! Yoga begleitet mich seit einem Ashram-Aufenthalt in Kerala zwar schon seit Jahren durch mein Leben, als Mama ist Yoga aber plötzlich überall. So gar Windelnwechseln kann da zur Yoga-Übung werden. Was ich sagen möchte: Ohne Kinder hatte ich viel mehr Zeit, mich um mich selbst und meine Asana- und Meditations-Praxis zu kümmern. Yogastunden in den tollsten Studios, Workshops mit den inspirierendsten Lehrern und Retreats an den schönsten Flecken der Welt inklusive. Als Mama bin ich als Yogini im Leben angekommen. Mein fast dreijähriger Sohn und meine einjährige Tochter sind meine größten Gurus. Von ihnen lerne ich, mich in Geduld zu üben, meine Aufmerksamkeit auf etwas zu richten, das größer ist, als ich selbst und bei all den Stürmen, die das Leben mit Kindern mit sich bringt, bei mir zu bleiben und auch für mich selbst zu sorgen.
Wie lassen sich Yoga und Meditation in den Alltag mit kleinen Kindern integrieren, auch wenn mal wenig Zeit ist?
Als Yoga-Mama wird man erfinderisch! Mit kleinen Kindern bewegt man sich naturgemäß viel auf dem Boden. Cat-Cow-Stretches, Balasana oder Navasana auf dem Spielteppich gehen immer. Viparita Karani an an der Wand auch. Ein Star im Kinderzimmer oder auf dem Spielplatz ist man definitiv immer mit Umkehrhaltungen wie Hand- oder Kopfstand. Außerdem schwöre ich auf Dankbarbeitsmeditationen à la Bryan Kest und Yoga-Nidra Einheiten meines Hamburger Lieblings-Lehrers Eric Bennewitz von Peace Out-Yoga. Seit kurzem übe ich mit dem Online-Yogastudio Yogaia und bin begeistert von den Lehrern und dem pickepackevollen Stundenplan. Wenn die Kinder schlafen, öffnet also mein privates Studio in unserem Wohnzimmer. Motiviert bin ich auch von meiner Blogger-Kollegin Kaerlighed und ihrer Meditations-Challenge #fiveminutes für Dezember. Meistens sind es genau diese fünf Minuten, die den Unterschied machen.
Als Working-Mum meisterst du täglich den Spagat zwischen Beruf und Familie. Hast du ein persönliches „Yogini-Geheimrezept“, wie du trotzdem entspannt bleibst?
Leider habe ich kein Geheimrezept, aber mir helfen Humor, Gelassenheit und das Loslassen von jeglichem Perfektionismus.